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Eier und Schlüpflinge bei Testudo hermanni boettgeri

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  • hallo gottfried,

    du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass diese Schleimschicht die Poren verstopft??? Und ein Ei bekommt in der Eigrube sicher nicht soviel Regen ab, dass sie abgewaschen werden könnte, im Gegenteil, ich glaube eher, dass die Schleimschicht mit der Zeit eintrocknet. Und dadurch, dass sie antibakteriell wirkt, verhindert sie genau das, nämlich das Eindringen von Bakterien.

    Gruß Irmi

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    • Hallo Gottfried,
      in diesem Punkt stimme ich Irmi vollkommen zu: die Schleimschicht trocknet eher aus, als daß sie im Boden abgewaschen wird.
      Hast Du im Jahrhundertsommer 2003 - der den klimatischen Verhältnissen im Biotop nahe kam- mal ein Loch in die Erde gebuddelt?
      Ich habs getan: da war selbst in 20cm Tiefe keine Spur von Feuchtigkeit und Gartenarbeiten waren eine echte Plagerei

      Gruß
      Sabine
      Zuletzt geändert von sabines; 09.06.2006, 23:32.

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      • Na eben! Wenn die Schleimschicht die Poren nicht verstopft, wozu soll sie dann nütze sein? Die Bakterien können somit, wie ja behauptet wird, durch die Poren ungehindert eindringen und den Embryo nach wie vor schädigen.

        Werden die Eier aber möglichst sauber gewaschen und anschließend getrocknet und dann trocken, ohne jegliches eventuell bakterienhaltiges Material (Substrat) in den Inkubator gelegt, müßten doch bessere Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung gegeben sein?

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        • Zitat von GottfriedU
          Na eben! Wenn die Schleimschicht die Poren nicht verstopft, wozu soll sie dann nütze sein?
          Hallo Gottfried

          Man geht auch bei Schildrköteneiern davon aus, daß diese Schleimschicht eine keimhemmende Wirkung hat.

          Die Bakterien können somit, wie ja behauptet wird, durch die Poren ungehindert eindringen und den Embryo nach wie vor schädigen.
          Wie schon gesagt: Du weißt nicht, ob bei diesem einen untersuchten Fall die Eier vorher gewaschen wurden.

          Werden die Eier aber möglichst sauber gewaschen und anschließend getrocknet und dann trocken, ohne jegliches eventuell bakterienhaltiges Material (Substrat) in den Inkubator gelegt, müßten doch bessere Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung gegeben sein?
          Klar, die Natur besteht aus vielen bösen Keimen. Aber alle bösen Keime haben einen Gegenspieler, der ihre Vermehrung reguliert. Entfernt man durch penibles Putzen die einen Keime, haben die anderen eine um so bessere Chance zur Vermehrung.
          Genau das wird als einer der Hauptgründe angesehen, daß die westliche Welt mehr unter Allergien und infektiösen Erkrankungen zu leiden hat. Hygiene ist vollkommen in Ordnung. Übertriebene Hygiene schadet mehr als sie nützt, weil sie das Immunsystem schwächt. Nur der regelmäßige Kontakt mit Keimen macht immun.

          Schöne Grüße

          Eva

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          • Hallo Eva,

            ob die von Zwart untersuchten Eier gewaschen wurden, weiß ich tatsächlich nicht. Vielleicht kennt jemand diese Untersuchung genauer und kann uns hier ein Stück weiterhelfen.

            Nun wir alle wissen doch, wie eine Bakterienkultur angelegt wird. Man braucht dazu ein Schälchen mit Nährsubstrat, das mit den Bakterien geimpft wird und dann geeignete Brutbedingungen. Um dagegen eine Bakterienvermehrung zu verhindern, wird man also versuchen, die vorher genannten Voraussetzungen zu vermeiden. Die Brutbedingungen für Bakterien sind in unserem Fall, d. h. im Inkubator, ideal, aber daran kann man nichts ändern, denn wir brauchen diese Brutbedingungen für die Eier. Deshalb bleibt uns nur noch zu versuchen, keine Bakterien einzuschleppen (Waschen der Eier) und möglichst kein zusätzliches Nährsubstrat zu bieten (Sauberkeit im Gerät, reines Wasser, alles unnötige Beiwerk weglassen). In der natürlichen Nestgrube ist das Brutklima nicht so ideal, es gibt hohe Schwankungen in der Temperatur, in der Feuchtigkeit, völlige Dunkelheit und ein nahezu ungestörtes Gleichgewicht im Bodenleben. Hier wird sich möglicherweise, wie Du ja auch ausführst, eine schädliche Bakterienvermehrung schon von vornherein in Grenzen halten. Die künstlichen Verhältnisse im Inkubator sind aber ganz anders.

            Selbstverständlich weiß ich, dass man Bakterien nie hundertprozentig vermeiden kann. Im Hinblick darauf, dass die Möglichkeit einer bakteriellen Infektion von Eiern offenbar doch erwiesen ist und ich andererseits mit dem Waschen der Eier bisher nur durchaus gute Erfahrungen gemacht habe, möchte ich trotz allem bei meiner bewährten Methode bleiben. Wie überall gibt es halt eine Menge Für und Wider und viele Wege können nach Rom führen. Hier muss sich halt jeder selbst entscheiden, wie er vorgehen will.

            Viele Grüße
            Gottfried

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            • Hallo Gottfried,

              Du hast recht: ob die Eier besser gewaschen werden, oder nicht, bleibt jedem selber überlassen.
              Aber: ich mach das grundsätzlich nicht, weil ich immer denke: das glibbrige Zeugs wäscht ind der Natur auch keiner ab, und viele Halter von Griechischen Landschildkröten garben ihre Eier sogar in dem Substrat ein, in welches sie die Weibchen gelegt haben und überführen sie dann in den Inkubator: mit Erfolg.
              Der einzigste Grund den ich jemals gehört habe, der FÜR das Abwaschen der Eier spricht ist der: eventuelle Eier von Parasiten des Muttertiers könnten den Schlüpfling beim Schlupf infizieren und es gibt wohl HAlter von tropsichen Landschildkröten, die die Erfahrung gemacht haben, daß dadurch die Schlüpflingssterberate gesunken ist - aber das hat nix mit Bakterien sondern mit Parasiten zu tun.
              ICh befürworte diese Praktik trotzdem nicht, den meine Meinung ist: Parasiten sind in gewissen Umfang normal und müssen nicht behandelt werden - in der Natur gibt es auch kein parasitenfreies Tier. Sollten die Schlüpflinge aufgrund von Parasiten massenweise sterben, dann würde ich persönlich mir eher Gedanken um den Zustand der Elterntiere oder der Hygiene bei der aufzucht der Schlüpflinge machen.

              Gruß
              Sabine

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              • Hallo,

                irgendwie ist das jetzt ein Streit um Kaisers Bart... Ich habe deshalb Prof. Zwart direkt angemailt und ihn um Details und um seine Meinung gebeten. Er reist seit seiner Emeritierung allerdings viel, deshalb kann es sein, dass es eine Weile dauert, bis ich die Antwort hier einstellen kann. Bis da hin bitte ich um Geduld.

                Viele Grüße
                Beate
                Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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                • Zitat von Fachmoderator
                  hallo gottfried,

                  ... ich glaube eher, dass die Schleimschicht mit der Zeit eintrocknet. Und dadurch, dass sie antibakteriell wirkt, verhindert sie genau das, nämlich das Eindringen von Bakterien.

                  Gruß Irmi
                  Hallo Irmi,

                  wer hat eigentlich den Schleim untersucht und festgestellt, dass er antibakteriell wirkt?

                  Selbstverständlich hat der Schleim bei der Eiablage eine ganz wichtige Funktion zu erfüllen. Er dient als Gleitmittel für die Eier. Damit ist seine Aufgabe aber wahrscheinlich auch schon völlig erfüllt. Müssen wir darüber hinaus unbedingt noch nach weiteren Wunderwirkungen suchen?

                  Offenbar hängt die Schleimproduktion, die ja auch für die Paarung erforderlich ist, ganz eng mit dem Aufreiten zusammen. Damit könnte auch das Aufreiten weiblicher Tiere vor der Eiablage eine Erklärung finden. Schließlich auch jene von noch ganz jungen Tieren, die sich weder paaren können noch vor der Eiablage stehen. Im letzteren Fall wäre es vielleicht durchaus denkbar, dass z. B. der Schleim nur für das Absetzen zu trockener Kotballen benötigt wird und einzig nur aus diesem Grund zunächst einmal Aufreitbewegungen ausgelöst werden. Die Steuerung dafür erfolgt vielleicht über besondere Geruchshormone, die andere Tiere zum Aufreiten veranlasst, sobald die Produktion von Schleim eingeleitet werden soll.

                  Das sind jetzt bloß Vermutungen, die ich nur zur Diskussion stellen will! (Bitte dabei nicht vergessen, dass das Aufreiten noch keine Paarung ist!).

                  Schöne Grüße
                  Gottfried

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                  • Zitat von GottfriedU
                    wer hat eigentlich den Schleim untersucht und festgestellt, dass er antibakteriell wirkt?
                    Das ist die Aussage meines Tierarztes, Dr. Markus Baur. Ich habe gerade mit ihm darüber gesprochen und er ist auch darüber informiert, dass ich ihn hier zitiere.

                    Und natürlich müssen wir nicht nach weiteren Wunderwirkungen suchen, denn das genügt doch, oder?

                    Gruß Irmi

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